Samstag, 3. Dezember 2016

Monatsrückblick: November; las rocas, San Sebastian, Holi Run

Nachdem ich mit meinen Freunden an Halloween in den Monat November rein gefeiert habe, bin ich das Wochenende darauf mit meiner Gastfamilie nach Valladolid, die Hauptstadt Kastilien Leon's. Meine Gastmutter musste am Sonntag einen Test schreiben, weshalb wir schon am Samstag angereist sind, um Shoppen zu gehen. In Valladolid hat es ein riesiges Einkaufszentrum  und dazu noch einen Ikea. Noelia und ich kamen durch die ganze Weihnachtsdekoration richtig in Weihnachtsstimmung und haben uns auch ein etwas an Weihnachtsdekoration gekauft. Den Abend haben wir in der Stadt verbracht, wobei Noelia und ich nicht sonderlich überzeugt waren von dieser Idee, da es sehr kalt war und ich nur eine Lederjacke anhatte. Nach diesem Wochenende musste ich mich dann von meiner geliebten Lederjacke verabschieden, da es hier im Norden Spanien's nun auch richtig kalt wurde.

Am Mittwoch hatten wir mit der Klasse im Fach Biologia y Geografia einen Ausflug. Wir fuhren mit einem Car in den Norden der Provinz Burgos um die Steine mitten im nichts anzuschauen und ein Museum für Erdöl zu besuchen. Zuerst wusste ich aber nicht, dass wir uns nicht bei der Schule treffen sondern an einem anderen Ort, weshalb ich zur Schule ging und dann feststellen musste, dass niemand da war, ausser ein paar andere Schüler aus meiner Klass welche nicht das Fach Biologia y Geografia haben. Diese haben mir dann gesagt, wo ich hin muss, woraufhin ich genervt dort hin gelaufen bin. im

Bus angekommen haben alle geklatscht, da ich es auch endlich geschafft habe. hahahahhaha Ansonsten war es aber ein sehr toller Ausflug (weniger wegen den ach so spannenden Steiner als wegen den Leuten). Im Car haben wir Musik gehört, gequatscht und schweizer Schokolade gegessen.
ein Teil meiner Klasse
Pello, Francisco, David, Daniel und Ich
Sofia und Ich
Marta, Sergio, David und Ich
Clara, Sofia und Ich
Am 19.11 gab es wieder einen Ausflug mit AFS. Allerdings war dieses Treffen freiwillig. Mimi, Mona, Manu und ich sind Morgens um 8 mit dem Zug für drei Stunden nach San Sebastian gereist. Dies ist eine Stadt ganz im Norden Spaniens in der Nähe der französischen Grenze und liegt im Baskenland. Nachdem wir angekommen sind und die anderen Austauschschüler getroffen haben, sind wir vom Bahnhof durch die Altstadt zu einem Aquarium gelaufen. Auf dem Weg, haben wir noch kurz die Kathedrale von San Sebastian besichtigt, welche aber nicht so schön ist, wie die von Burgos ;). Als wir durch die Altstadt gelaufen sind, hat dies mich sehr an Luzern erinnert. Ich weiss nicht genau woran es lag, aber es kam mir sehr ähnlich und vertraut vor. Als wir beim Aquarium ankamen, haben wir zuerst noch ein paar Bilder gemacht, bevor wir rein gegangen sind. Nach dem Aquarium Besuch, haben wir ein Bocadillo gegessen und sind anschliessend einen "Berg" (es war eher ein Hügel) hoch gelaufen. Die Aussicht von dort oben war wunderschön und wir alle haben uns in San Sebastian verliebt. Es ist wirklich eine sehr schöne Stadt und ich bin ein bisschen neidisch auf Helena, weil sie dort lebt. Am Abend hiess es dann, wieder nach Hause zu gehen. Wir haben uns zuerst von den Leuten aus Bilbao und Santander verabschiedet, da diese mit dem Car reisten und dieser 10 Minuten früher abfuhr, als unser Zug. An der car Haltestelle habe ich dann zwei Zürcher entdeckt, welche miteinander Schwyzerdüütsch redeten. Es war so unglaublich ungewohnt wieder Schwyzerdüütsch zu hören in echt, nicht über Skype oder Whatsapp Audio Nachrichten.



Das Wochenende darauf, fand in Burgos das Holi Run statt, an dem meine Gastfamilie und ich zusammen mit der Familie einer Schulkollegin von Noelia teilgenommen haben. Es gab eine Bühne auf der zu Musik getanzt wurde. Wir alle hatten Pulverfarben, welche wir uns gegenseitig anschmeissen konnten. Nach der ersten Tanzeinlage, mussten wir dann 4 km "rennen" (ich bin gelaufen haha) und nach jedem Kilometer mussten wir durch ein Tor rennen welches zur einer Farbe gehörte die uns dann von anderen angerührt wurde. Danach waren wir alle total farbig und ich musste mich 4 mal duschen um die Farbe aus meinen Haaren zu bekommen. 


Jetzt kommen noch ein paar Bilder, die diesen Monat entstanden sind, es aber keine grosse Geschichte dazu gibt.

Klassenselfie
Abendessen bei Manu mit seinem Gastbruder aus Deutschland
Noelia und ich
Alicia und Ich
Pello, Marta und Ich als wir Clara's Handy gestohlen haben
Dazu will ich noch ein Allgemeines Update geben, wie es mir so geht, wie die Schule ist, das Training und alles weitere. 

Zuerst mal zu meinen Noten. In Lengua habe ich wie erwartet eine 0 bekommen :).Allerdings hatte ich schon einen zweiten Test geschrieben, welche ich allerdings noch nicht zurück erhalten habe. Dieser lief mir aber viel besser und ich hoffe, dass ich diesen auch bestehen werde. In Biologie hatte ich dafür eine 4 und im zweiten Test eine 4.9, dass heisst ich habe fast bestanden. In Anatomie hatte ich eine 5.2 und wenn ich ehrlich bin habe ich keine Ahnung wie ich das geschafft habe. Da ich am Abend vorher dass Dossier ein paar mal durchgelesen habe und sonst nicht weiter "gelernt" habe. Am Test hatte ich eigentlich auch keine Ahnung was ich mache was dazu führte, dass ich ein paar sehr lustige Antworten gab, die meine Lehrerin seeeehrr zum Lachen gebracht haben. Ich bin ganz zufrieden mit meinen Noten, wenn man bedenkt wie klein mein Aufwand dafür ist. In der Schweiz würde ich mit diesem Aufwand an keinem test über eine 4 haben. Der einzige Aufwand den ich wirklich betreibe ist, dass ich in jedem fach die Wörter anstreiche welche ich nicht verstehe und die dann zu Hause übersetze. Mittlerweile ist das aber auch nicht mehr in jedem fach so, da ich es in den meisten Fällen nur noch selten benötige. In Französisch hatte ich eine 7, 9 und 10. Ich bin total erstaunt über meine Noten in Französisch, da mir Französisch hier wirklich extrem schwierig fällt. Ich hatte nie das Problem, dass ich Spanisch und Französisch vermische, aber seitdem ich hier bin kann ich kein französisch mehr reden, ohne dass ich andauernd etwas aus Versehen auf Spanisch sage. Dies sieht man dann auch in meinem nächsten Französisch Test, den ich geschrieben habe. Ich habe die Note nicht erhalten, aber meine Französisch Lehrerin hat mir und der ganzen Klasse bereits am nächsten Tag bescheid gegeben, dass sie von meinem Test enttäuscht ist, da sie dachte, dass mein Französisch Niveau viel höher ist, als das der anderen. Zuerst dachte sie sogar, dass ich aus Frankreich komme bis ich ihr erklärt habe, dass ich aus er Schweiz bin. Naja egal, ich bin froh, dass jetzt die Prüfungsphase durch ist (Spanien hat ein Trimester System und in jedem Trimester muss man in jedem Fach mindestens 2 Tests schreiben). Denn in Spanien haben sie keine Regel die festlegt wie viele Prüfungen in einer Woche geschrieben werden dürfen, was dazu führt, dass ich diese Woche 8 Tests schreiben musste. Da ich jedes Fach fast jeden Tag habe, haben wir in einer Woche viel mehr Stoff durch als in der Schweiz und deshalb muss man an den Tests auch viel mehr Stoff können als ich mir aus der Schweiz gewöhnt bin. Für den ersten Biologie mussten wir 34 Seiten aus unserem Buch lernen. Und das betrifft fast jedes Fach. In meiner Klasse ist es normal, dass vor Prüfungen jeder (ausser ich) bis Morgens um 3 lernt. Ich finde, dass das spanische Schulsystem sehr viel Verbesserungspotenzial hat und dies sehen auch die anderen Schüler so. Deshalb gab es in den 3 Monaten die ich jetzt hier bin schon 2 Demonstrationen gegen das aktuelle Schulsystem. Zum Vergleich, in Luzern hatten wir in 4 Jahren 2 Demonstrationen und dies wegen den Sparmassnahmen.

Zu meinem Spanisch. Wie ich oben erwähnt habe, habe ich in meinen Schulsachen alle Wörter angestrichen welche ich nicht verstand und diese anschliessend zu Hause übersetzt. Dadurch habe ich mein Spanisch in kurzer Zeit sehr verbessert, da ich sehr viele neue Wörter gelernt habe und jetzt von meinen Schulsachen fast gar nichts mehr übersetzten muss. Dazu habe ich sehr wenig Kontakt mit meinen Freunden und Familie aus der Schweiz, dafür umso mehr Kontakt mit meinen Freunden hier in Spanien. Dadurch verbessere ich mein Spanisch auch sehr und lerne auch sehr viele Wörter und Sprichwörter. Allerdings habe ich nicht nur sprachlich davon profitiert, sondern auch "sozialisch" (gibt es dafür ein Wort? haha) Was ich damit sagen will ist, dass ich nach einer kurzen Zeit schon Freunde hatte. (liegt auch daran, dass die Menschen hier extrem offen sind und mich alle super lieb aufgenommen haben) Anfangs habe ich einfach mit allem und jedem geredet um so viele Menschen wie möglich kennenzulernen (was die ganzen Fiestas sehr viel eifacher gemacht hat) allerdings waren es zu diesem Zeitpunkt noch nicht meine Freunde. Mit der Zeit habe ich dann gemerkt mit welchen Leuten ich mich besonders gut verstehe und habe mit ihnen Sachen unternommen. Ich glaube man merkt an meinen Bildern auch welche Menschen immer wieder vorkommen. 
Im ganzen hat sich mein Spanisch sehr verbessert, ich verstehe immer mehr (allerdings gibt es immer wieder Wörter oder zum Teil ganze Sätze die ich nicht verstehe). In der zweiten Woche vom November hat mir auch wirklich von Montag bis Sonntag jemand gesagt, dass mein Spanisch entweder sehr gut ist (Austauschschüler welche auch Spanisch lernen) oder dass mein Spanisch sich sehr verbessert hat (dies haben Leute aus Spanien gesagt). Dies hat mich natürlich sehr gefreut und auch motiviert mehr zu lernen, weshalb ich angefangen habe alle Zeiten im Spanisch durchzugehen. 

Allgemein habe ich mich sehr an das spanische Leben hier gewöhnt. Ich fand es zum Beispiel total komisch als ich mit meiner Familie um 7 Uhr skypte und diese Abendessen gegessen habt. Dazu finde ich es auch komisch wenn Freunde mir von der Schule und Lehrern erzählen und die Lehrer dann beim Nachnamen nennen (hier in Spanien werden die Lehrer entweder beim Vornamen oder profe (kurz für profesor - Lehrer) genannt und geduzt). Ich liebe das spanische Essen und Siesta. (letztes Wochenenden bin ich Nachmittags um 7 eingeschlafen und Morgens um 5 aufgewacht haha) Die Unpünktlichkeit hat auch auf mich abgefärbt. Früher wenn ich irgendwo um eine bestimmte zeit sein musste war ich immer mindestens 5 Minuten früher dort oder wenn ich ins Training/ Schule ging 10-15 Minuten früher. Jetzt bin ich meist 5-10 Minuten später dort oder ich mach gar keine Zeit mehr ab und geh einfach dann ins Zentrum wenn ich Lust habe und rufe dann meine Freunde an und frage sie wo sie sind. Achja, seit ich in Spanien bin rufe ich viel mehr Leute an. In der Schweiz rufe ich nie aber wirklich nieeee jemanden an, aber hier andauern, wieso weiss ich eigentlich auch nicht. In der Schule und beim Training ist bis 3 Minuten vor dem Start die Halle/ das Klassenzimmer noch leer. Und mein Deutsch hat sich auch sooo sehr verschlechtert. Ich merk immer wieder wie ich Sachen mit v anstatt mit f oder umgekehrt schreibe. (letzte Woche habe ich doch ernsthaft veststellung geschrieben hahahahah). Das gleiche passiert mir auch mit k und ck und allgemein Rectschreibung und Grammatik lassen zu wünschen übrig. 

Noch zum Training. Das Training ist hier sehr anders. Erstens mal ist Kunstturnen sooo unterschiedlich vom Geräteturnen. Dazu ist das Niveau hier halt viel höher und wir haben nur einen Trainer. Oft sagt er uns was wir machen müssen und wie viel davon und dann müssen wir alleine an unseren Teilen arbeiten. Das ist eigentlich gar nicht so schlecht, allerdings kann ich viele Teile/ Übungen noch nicht und kann mir dir auch nicht selber beibringen. Nun hat Mona sich dazu entschieden auch wieder mit Turnen anzufangen (sie hat ihr ganzes Leben lang geturnt musste aber wegen einer Rückenverletzung aufhören) und sie kann mir dann hoffentlich bei ein paar Sachen helfen. Ich habe aber schon sehr an Beweglichkeit und teils auch an Kraft zugenommen und ein Paar neue Elemente gelernt. Im Turnen gibt es noch eine andere Austauschschülerin welche aber nur 3 Monate hier ist. Sie kommt aus Frankreich und kann fast gar nicht Spanisch, weshalb ich ihr so ziemlich alles übersetzen muss, allerdings wissen wir ja alle wie gut mein Französisch ist und deshalb erklär ich das meiste in einer Mischung von Französisch und Spanisch. 

Zum Schluss möchte ich mich noch ganz herzlich bei meinem Grosi bedanken, für das Paket voll mit Basler Läckerlis und Schokolade!