Freitag, 23. September 2016

Die erste Schulwoche

Jetzt bin ich schon 2 Wochen in Spanien und habe bereits meine erste Schulwoche hinter mir. Hier bin ich im ersten Jahr des Bachillerato. Das Schulsystem in Spanien ist relativ einfach. Mit 6 Jahren wird man hier eingeschult und verbringt seine nächsten 6 Jahre in der Educación Primaria (Primarschule, gleich wie in der Schweiz). Danach wechselt man and die Educación Secundaria Obligatoria kurz ESO, welche hier nicht 3 sondern 4 Jahre dauert. Nach dem ESO ist die obligatorische Schulzeit beendet und die Schüler können entscheiden, ob sie eine Lehre anfangen möchten oder die zwei Jahre des Bachillerato machen wollen und danach an eine Uni gehen. Bachillerato kann man also mit der 5/6. Klasse des Gymnasium vergleichen. 

Biología y Geología = Biologie und Geografie
Lengua Castellana y Literatura = Spanische Literatur
Matemáticas = Mathematik
Anatomía Aplicada = Anatomie
Física y Quimica = Physik und Chemie
Inglés = Englisch
Educación Física = Sport
Francés = französisch
Am Montag hatte ich keine richtige Schule, da sich alle 1. Bachillerato Schüler um 12:30 in der Aula trafen. Da ich nicht wusste wo sich die Aula befindet, habe ich mich zuerst beim Jefe de Estudios gemeldet, welcher mich dann zur Aula führte und mich anschliessend noch 3 Mädchen Vorstellte. In der Aula wurden die jeweiligen Klassenlisten vorgelesen und dann ist die ganze Klasse mit ihrem Tutor (Klassenlehrer) in ihr jeweiliges Klassenzimmer gegangen. Dort bekamen wir unseren Stundenplan, dazu gab uns der Lehrer noch ein paar Informationen. Nach ca. 40 Minuten war der ganze Spass vorbei und wir durften wieder nach Hause gehen. Somit begann der erste richtige Schultag erst am Dienstag. Ich habe sehr Glück, dass alle Fächer im gleichen Raum unterrichtet werden. Somit muss ich nicht alleine durch die Schule irren und nach den jeweiligen Zimmern suchen. Hier in Spanien habe ich nur Morgens von 8:30 - 14:20 Uhr Schule und um 11:10 gibt es 30 Minuten Pause, in der wir ein Bocadillo (Sandwich) essen. Ich habe hier 9 Fächer welche je 50 Minuten dauern. Dazwischen gibt es jeweils 5 Minuten Pause.

Im Unterricht verstehe ich, zu meinem erstaunen, relativ viel. Zum Glück habe ich den meisten Stoff den wir hier durchnehmen, schon in der Schweiz behandelt. Dass macht das Verstehen der einzelnen Fächer schon um einiges einfacher. Philosophie, Anatomie und Spanische Literatur sind die Fächer in denen ich am meisten Mühe habe, aber es hält sich noch in Grenzen. In Chemie verstehe ich mit Abstand am meisten, weil ich das Thema bereits schon kenne. Da das Englisch Niveau hier nicht besonders hoch ist, ist Englisch für mich das einfachste Fach und Französisch ist naja, Französisch eben. Das gleiche gilt auch für Mathematik. Der Sport Unterricht hier ist extrem langweilig. Wir rennen eigentlich nur und zum Schluss dehnen wir uns aus. Heute haben wir noch spezielle Kraft- wie auch Dehnungsübungen gemacht, wobei alle bei den Kraftübungen geschummelt haben und die Jungs bei den Dehnungsübungen zu schreien angefangen haben. hahahahahahah 


Die Leute in meiner Klassen sind alle super nett, sie helfen mir falls ich was nicht verstehe und schicken mir zur Not auch mal ihre Mathematik oder Chemie Notizen :)

Sonntag, 18. September 2016

Die erste Woche

Nun bin ich schon über einer Woche in Spanien. Es kommt mir vor als wäre es ein Monat gewesen. Da meine Schule erst Morgen anfängt, hatte ich die ganze Woche noch Ferien. Mittlerweile sind es 11 Wochen hahaha. 

Meine letzte Ferienwoche hatte ich hauptsächlich damit verbracht, mich offiziell zu registrieren und in der Schule anzumelden. Dies dauerte 3 Tage, weil wir andauernd neue Dokumente ausfüllen mussten, eine Fotokopie vom Pass/ ID wie auch meinem AFS Ausweiss, AFS medical card und noch vieler weiteren Dokumenten abgeben mussten. Dazu hatte ich am Montag das erste mal Kunstturntraining von 17.00 - 20.00 Uhr. In Zukunft werde ich jeden Montag und Mittwoch von 17.00 - 20.00 Uhr trainieren. Die Leute dort sind sehr nett und helfen mir wo sie können. Im Training verstehe ich mit Abstand am meisten, weil viele Turnbegriffe wie Spagat oder Rondat die gleichen sind. Dazu zeigt mein Trainer, Pedro, meistens was er sagt. Sollte ich trotzdem mal was nicht verstehen, schaue ich einfach was die anderen machen. Ich habe auch schon einige neue Wörter gelernt. Zum Beispiel heisst Handstand auf spanisch Pino und das Vorwärtsbögli Paloma. 

Mit der Sprache komme ich allgemein schon viel besser zurecht als am ersten Abend. der erste Abend war wirklich katastrophal haha. Meine ganzen Spanischkenntnisse verschwanden und ich verstand so gut wie gar nichts. Und wenn ich dann mal etwas verstand, konnte ich nicht darauf antworten. Das einzige was ich an diesem Abend wirklich sagte war sí (Ja) oder no entiendo nada (ich verstehe nichts). Aber jetzt, nach einer Woche, kann ich schon viele mehr sprechen und verstehe auch schon einiges mehr. 

Da ich jetzt auch schon eine Woche hier bin, sind mir schon einige Sachen aufgefallen. Ich dachte immer, dass Spanien nicht sehr anders ist als die Schweiz, aber da lag ich wohl falsch. 
-> Zur Begrüssung gibt man hier jedem zwei Küsschen (auch wenn man die Person zum ersten mal sieht)
-> Hier sind alle extrem klein. Alle sind etwa so gross wie ich oder kleiner und selten grösser (ich bin 1.65m hahahaha)
-> Niemand macht hier seine Zimmertüre zu. Die ist eigentlich immer offen, auch wenn man schläft. Das führt dazu, dass sie einfach so in dein Zimmer kommen kurz mit dir reden und dann wieder gehen.

-> Die Menschen hier essen extreeeeem viel und schnell. In der Schweiz habe ich meistens einen Teller gegessen und manchmal noch ein Dessert. Hier isst man zuerst eine Suppe, Pure oder Salat mit Brot danach gibts die Hauptspeise mit Fleisch und zum Schluss Postre (dessert). Nun ist es aber nicht so, dass es für jeden ein Filet Fleisch gibt oder so neeeeiiin es gibt irgendwie 3 verschiedene Fleischarten und jeder muss von allem essen. Nach dem Essen bin ich immer so voll, dass ich erstmal eine Siesta brauche!
-> Hier wird an fast jedes Nomen entweder -ito oder -ita angehängt. Casa wird dann einfach zu casita oder cama zu camita, vaso -> vasito, oso -> osito, abuela -> abuelita…
-> Die meisten können kein Englisch und wenn sie Englisch können, dann nur sehr schlecht. Dies führt dazu, dass hier alles Englische einfach Spanisch ausgesprochen und auch geschrieben wird. Shampoo zum Beispiel wird dann einfach zu Champú (tschampu ausgesprochen) oder WhatsApp wird zu wasahp. 
-> Achja noch etwas zum Essen. Hier isst man (oder zumindest in meiner Familie) fast kein Pasta. Sondern meistens Pure oder Linsensuppe. 
-> Am Abend ist es auch mal üblich, dass man bei einer Bar halt macht und dort ein Tapas isst. Bei der nächsten Bar gibt es wieder ein Tapas usw. wenn man dann aber wieder zuhause ist gibt es erst das richtige 3 Gänge (oder mehr) Abendessen.




Obwohl ich mit einem 22.8kg schweren Koffer gereist bin, habe ich ein paar Sachen zuhause vergessen. Zum Beispiel meine Lederjacke, welche ich eigentlich mitnehmen wollte. Als ich hier in Burgos (Auch bekannt als die kälteste Stadt Spaniens) ankam und meine Gastfamilie feststellte, dass ich keine Jacke habe, haben sie mich erstmals ausgelacht haha. Dazu habe ich auch keinen Pullover mitgenommen, was auch nicht meine beste Entscheidung war. Dazu habe ich meine Zahnbürste in Madrid vergessen upps. dies führt dazu, dass Mona und ich am Freiteig richtig fett shoppen waren. Ich hatte noch nie so viele grosse Taschen auf einmal (es waren glaube ich 6).


Noelia und ich
Familienessen



Sonntag, 11. September 2016

Ankunft in Madrid und Weiterreise nach Burgos


Mein Austausch begann am 09.09.16, als Sofia und ich uns von unseren Eltern verabschieden mussten. Zusammen sind wir, mit ein paar Tränen in den Augen, durch die Sicherheitskontrolle gegangen und anschliessend zu unserem Gate. Wir hatten noch reichlich Zeit bis zum Boarding, weshalb wir noch schnell zwei Freunde an einem anderen Gate besuchten, welche ihr Jahr in Italien verbringen werde.

Nachdem wir um ca. 14 Uhr in Madrid gelandet sind und unser Gepäck abgeholt hatten, wurden wir auch schon von einem AFS Volunteer abgeholt. Zusammen haben wir noch kurz auf die Leute von Belgien gewartet, bis wir uns auf den Weg zum Bus machten. Allerdings mussten wir ca. 30-40 min. auf den Bus warten. Wieso genau, weiss keiner haha. Im Hotel angekommen, haben wir unsere Zimmerkarte bekommen und ein Bocadillo (Sandwich) gegessen. Danach hatten wir freie Zeit bis um 8 Uhr. Sofia und ich machten uns erstmal auf den Weg um Laura zu finden. Denn sie flog, wieso auch immer, ohne uns und war bereits im Hotel. Da Sofias wie auch meine Zimmergenossin noch nicht im Hotel war, haben wir die meiste Zeit im Zimmer von Laura und ihrer deutschen Zimmergenossin Pia verbracht. 

Um 20:000 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Raum, wo alle Austauschschüler und Volunteers sich versammelt haben. Dort haben wir ein paar Infos, wichtige Papiere und unser gelbes AFS T-Shrt erhalten. Eigentlich hiess es, dass man nur kurz seine Sachen ins Zimmer tun soll und dann direkt wieder zurückkommen, weil es Abendessen gibt. Doch meine finnische Zimmergenossin Mona und ich haben noch ca. 30 min über unsere Gastfamilien geredet. Als wir uns auf den Weg zum Abendessen machten, kamen uns ein paar AFS Volunteers entgegen welche uns sagten, dass wir sofort nach unten gehen sollen und dass sie uns killen werden haha upps. Kurze Zeit später waren wir auch schon unten, doch schien es niemanden zu interessiere, dass wir zu spät sind. Der Tisch and dem Laura, Sofia, Pia und ein paar deutsche sassen war bereits besetzt, weshalb Mona, Matias (ein anderer Finne welcher aber deutsch spricht) uns an einen Tisch mit Amerikanern, Thais und Letten setzten. Das Essen war nicht besonders gut haha dafür hatten wir tolle Gespräche am Tisch. Nach dem Abendessen haben wir (Mona, Pia, Laura und ich) in dem Zimmer von Mona und mir verbracht. 

Als Mona und ich am nächsten Morgen um 9:45 aufwachten, haben sich die ersten schon auf den Weg zu ihren Gastfamilien gemacht. Nach einem gemütlichen Morgen- und Mittagessen haben wir, die Gruppe Burgos (Mona, Manu (Kanadier), Mimi (Thai) und ich), als die Letzten auch auf den Weg gemacht. Mit ein bisschen Verspätung, ist unser Bus (eigentlich ein Car aber sie nennen es hier Autobus) um 16:00 abgefahren. 2 Stunden und 45 min später, waren wir dann auch schon Burgos. Zwischen Burgos und Madrid ist so ziemlich nichts ausser ein paar kleine Dörfer. Als ich aus dem Bus ausstieg, wurde ich auch schon von meiner super netten Gastfamilie empfangen. Sie haben mir gleich ein bisschen von Burgos gezeigt. Die berühmte Kathedrale, welche auf jedem zweiten Foto im Internet ist, habe ich auch schon gesehen. sie ist wirklich sehr schön und rieeesig. Nach einem Frozen Yogurt und Bocadillo haben wir uns von Adriana und ihrem Freund Manu verabschiedet und sind dann mit dem Auto zu meinem neuen Zuhause gefahren. Auf dem Weg habe ich auch schon meine neue Schule gesehen.  In meinem Zuhause angekommen haben sie mir gleich die ganze Wohnung gezeigt. Sie ist nicht sehr gross, aber sehr schön eingerichtet und alle Möbel sind weiss, was mir sehr gut gefällt haha. Als ich dann mein neues Zimmer sah, konnte ich nicht anders als weinen. In diesem Moment wurde ich eifach von meinen Gefühlen überwältigt. Ich war so glücklich in so einer tollen Stadt zu wohnen, mit einer so netten Gastfamilie und einem wundervollem eigenen Zimmer. Gleichzeitig war ich aber auch traurig, weil ich meine Familie und Freunde aus der Schweiz vermisste. Meine Gastmutter nahm mich dann in den Arm und sagte mir, dass ich nicht weinen soll. Mein Gastvater brachte mir eine Pinnwand und mehrere Fotorahmen für die vielen Fotos welche ich aus der Schweiz mitnahm. Ich habe dann auch gleich meine beiden Koffer ausgepackt. Danach habe ich noch etwas kleines mit Noelia gegessen und anschliessend bin ich todmüde schlafen gegangen.





Mein Zimmer