Sonntag, 7. Mai 2017

Noch 6 Wochen

Heute sind es genau noch 6 Wochen bevor ich wieder Schweizer Boden betreten werde. 6 Wochen, gleichlang wie die Sommerferien in der Schweiz. Fühlt es sich komisch an? - Ja. Fühle ich mich bereit nach Hause zu gehen? - Nein. Werde ich bereit sein nach Hause zu gehen wenn es so weit ist? - Ich glaube nicht. Freue ich mich wieder nach Hause zu kommen? Ja, allerdings habe ich auch sehr grosse Angst davor, denn ich weiss nicht was mich in der Schweiz erwarten wird. Ich fühle mich ein bisschen wie vor meinem Austausch. Aufgeregt aber auch etwas scheu gegenüber dem Umbekannten. Man weiss halt nicht was einem erwarten wird, nur vor 8 Monaten war mir bewusst, dass die Schweiz mein zu Hause ist und das ich meine Familie und Freunde habe welche mir durch die schwierigen Zeiten helfen werden. Diese Unterstützung fühle ich jetzt überhaupt nicht. Ich fühle mich so leer, so alleine wenn ich nur schon daran denke nach Hause zu gehen aber mich nicht mehr wie zuhause zu fühlen. Denn man ändert sich sehr in einem Jahr und man verändert sich noch mehr wenn man ein Jahr lang alleine Lebt, in einem anderem Umfeld, in einer anderer Kultur, mit einer anderen Sprache. Ein Teil meines Herzens habe ich hier in Spanien gelassen und werde diese Zeit hier nie vergessen, dafür hat sich mich viel zu sehr geprägt. Die Erfahrung welche ich hier gemacht habe, die Menschen die ich kennengelernt habe will ich für immer bei mir behalten. Ich musste sehr hart arbeiten um mir hier ein Leben aufzubauen und zu wissen, dass ich bald gehen muss und dies hier alles hinter mir lassen muss, fällt mir unglaublich schwer. Aber ich kann nichts dagegen machen. Das nach Hause gehen ist ein Teil meines Austausches, ein sehr wichtiger Teil. Ich muss für mich einen Weg finden mit diesen zwei Welten zu Leben welche ich jetzt habe. Ich denke, dass ich an dem auch wieder sehr wachsen werde.

outside of your comfort zone is where the magic happens
Dies musste ich vor meinem Austausch machen und habe es überlebt, also werde ich es auch jetzt überleben.


Monatsrückblick: April (2); AFS Ausflug nach Barcelona

Der erste Teil diesen Monats habe ich bereits vor ein paar Wochen veröffentlicht, deshalb kommt jetzt noch der zweite Teil.

Nach nur 4 Tagen Schule (nach den Ferien) gingen Mona, meine Gastfamilie und ich zusammen für 4 Tage nach Barcelona. Dieser Ausflug wurde von AFS Catalunya angeboten und ist freiwillig. Am Freitag den 21.04 machten wir uns früh am Morgen auf den Weg zum Bahnhof um dort den 6-stündigen Zug nach Barcelona zu nehmen. Während der Zugfahrt habe ich mehrheitlich geschlafen so wie immer haha. Um ca 14:30 kamen wir in Barcelona am Bahnhof an und gingen zu Fuss weiter bis zur Unterkunft. Dort wurden wir von AFS empfangen, haben ein buntes Armband bekommen, welches uns in verschiedene Gruppen einteilte und wurden in unsere Zimmer aufgeteilt. Mona und ich waren zusammen mit einer Deutschen, Susanne (Amerikanerin, welche wir schon kannten weil sie in Santander lebt und mit uns die Orientierungscamps im Norden hat), Olivia (Finnin, auch aus Santander), Beau (Holländerin) und einem Mädchen aus Hong Kong. Danach machten wir uns schon auf den Weg um ein bisschen von Barcelona zu entdecken. Wir haben den bekannten Parc Güell besichtigt. Allerdings nur der Teil, welcher gratis ist. Danach sind wir wieder zurück zur Unterkunft und haben Abendgegessen. Nach dem Abendessen sind wir noch einmal raus und haben eine Brunnenshow bestaunt. Als wir um ca. 23 Uhr zurück kamen, haben Mona, ein paar andere Freunde und ich die ganze Nacht mit Leuten as Tarifa (ganz im Süden von Spanien) gesprochen. Denn sie hatten einen Ausflug mit ihrer Schule und dabei war auch ein Mädchen welches ursprünglich aus der Schweiz kommt aber in Spanien geboren wurde und schon ihr ganzes Leben in Spanien lebt. Mit ihre habe ich das erste mal nach über 7 Monaten mit jemandem auf Schweizerdeutsch geredet.

Park Güell
Die Brunnenshow
Pablo und ich
Insgesamt gab es 6 Gruppen und am ersten Tag gingen jeweils drei Gruppen miteinander die Stadt besichtigen. Mona und ich waren nicht in der gleichen Gruppe, weshalb ich mir schnell neue Freunde suchen musste da ich auch sonst niemand wirklich aus meiner Gruppe kannte, da die Austauschschüler aus ganz Spanien kamen und ich die meisten noch nie im Leben gesehen habe und ich mich nur an wenige Gesichter vom ersten Tag in Madrid erinnern konnte. Gleich am Anfang habe ich mich mit Pat (ein Junge aus Thailand welcher aber zu einem viertel Englisch und einem anderen viertel finnisch ist und überhaupt nicht thailändisch aussieht, weshalb ich zuerst dachte er komme aus den USA), Josh (Austauschschüler aus den USA) und seinem spanischen Gastbruder Pablo (welcher im kommendem Sommer ein Austauschjahr in den USA machen wird) angefreundet. Da Pablo nur sehr schlecht englisch kann, haben wir alle zusammen auf spanisch geredet und waren damit auch die einzigen, denn alle anderen Austauschschüler sprachen unter sich in englisch oder in ihrer Landessprache. Da ich die einzige Austauschschülerin aus der Schweiz war, weil Laura bereits schon wieder in der Schweiz ist und Sofia nicht teilnahm und ich die Austauschschüler aus Deutschland und Österreich nicht kenne habe ich bis zum Schluss nur zwei mal mit jemandem Deutsch geredet.


Am nächsten Tag sind wir alle todmüde zum Frühstück aufgestanden und danach sind die aus meinem Zimmer wieder hoch ins Zimmer gegangen. Allerdings wussten wir nicht wann wir wieder nach unten gehen müssen weshalb wir einfach in unserem Zimmer blieben und nach irgendwie 30-40 Minuten nach unten gingen, dann aber feststellen mussten, dass alle schon weg waren. Deshalb mussten wir mit dem Taxi ins Zentrum fahren und haben uns dort der grünen Gruppe angeschlossen. In dieser Gruppe waren hauptsächlich Amerikaner, weshalb ich auch etwas mehr auf englisch geredet habe. Zum Mittagessen waren wir wieder zurück in der Jugendherberge und haben dort gegessen. Danach hatten wir nur 30 Minuten Pause, bevor wir uns wieder auf den Weg ins Zentrum machten. Deshalb sind die aus meinem Zimmer und ich schnell ins Zimmer gegangen um uns eine Siesta zu gönnen. Allerdings reichten uns die 30 Minuten hinten und vorne nicht weshalb wir noch ein bisschen länger im Zimmer blieben. Als wir dann nach unten kamen, waren alle Gruppen noch da ausser natürlich meine die erst gerade abgelaufen ist, weshalb ich ihnen noch schnell hinterher rennen musste hahahaha. Den Nachmittag haben wir in einem Museum verbracht und gingen später noch in ein Einkaufszentrum bevor wir wieder zurück gingen zum Abendessen. Eigentlich wäre geplant gewesen, dass wir nach dem Abendessen wieder raus gehen, allerdings waren alle so müde, dass sie sich dazu entschieden haben in der Jugendherberge zu bleiben und ein paar Spiele zu spielen. Danach versammelte sich ein Teil noch in einem Zimmer wo wir alle Musik gehört und getanzt haben und um 0:00 den Geburtstag von Samuel gefeiert haben. Danach haben wir noch sehr lange untereinander geredet, bevor wir schlafen gingen.

Das Haus von Batllo

Die Kathedrale von Barcelona



das Museum

die Aussicht vom Museum über Barcelona
Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück haben wir die Sagrada Familia von aussen bestaunt und haben dann das alte Krankenhaus von Barcelona besucht. Danach haben wir noch kurz den Strand von Barcelona gesehen, allerdings waren wir nur sehr kurz dort, weil wir zurück zur Unterkunft mussten um dort das Mittagessen zu essen. Nach dem Mittagessen mussten wir uns schon von den ersten Austauschschüler wieder verabschieden. Da aber ein paar noch Zeit hatten bis sie ihren Zug oder Flug nehmen mussten, besuchten wir den Montjuic (ein Berg) am Nachmittag. Danach mussten wir uns noch vom Rest verabschieden und Mona und ich waren alleine mit meiner Gastfamilie. Wir sind noch ein bisschen durch die Stadt gelaufen, haben zu Abend gegessen und später haben wir den Match Barcelona - Real Madrid, in einer Bar geschaut.

Sagrada Familia

Hospital de la Santa Creu i Sant Pau

am Strand von Barcelona
Am nächsten Tag haben wir das Fussballstadium vom FC Barcelona besucht, bevor wir uns auf den Weg nach Burgos machten. Am Bahnhof von Barcelona kam ich mir vor wie an einem Flughafen. Zuerst mussten wir durch eine Sicherheitskontrolle und dann mussten wir warten bis ca. 20 Minuten bevor unser Zug abfährt und dann mussten wir in eine Reihe anstehen und unsere Fahrkarten ein scannen lassen und wurden nur so auf die Gleise gelassen. Das war sehr befremdlich und habe ich so noch nie in meinem Leben erlebt.





Der Ausflug nach Barcelona hat mir sehr gefallen, auch wenn wir sehr wenig Zeit hatten und die meiste Zeit nur durch die Stadt gehetzt wurden. Es war so toll alle die anderen Austauschschüler zu sehen und zu sehen wie es ihnen so geht und wie viel sie gelernt haben. Dazu hat es mich wirklich sehr gefreut als mich die Leute als Spanierin verwechselt haben!! Ich glaub das ist der Traum eines jeden Austauschschülers haha.