Mittwoch, 1. Februar 2017

Monatsrückblick: Januar; Neues Jahr, Drei Königs Tag, Halbzeit

Das neue Jahr hat schonmal sehr gut angefangen. Da in Spanien der Weihnachtsmann an Weihnachten keine Geschenke bringt, werden hier die drei Könige ganz gross gefeiert, denn die bringen den kleinen Kindern die Geschenke. Zusammen mit meine Gastschwester habe ich noch im Dezember eine karte geschrieben mit den Sachen, die wir uns von en Königen wünschen. Am Abend vor dem 6. Januar, gab es in Burgos einen Umzug, welcher sich hier Cabalgata (zumindest glaube ich, dass man das so schreibt) nennt. Die Kinder waren alle schon total gespannt die drei Könige sehen und konnten es kaum abwarten, bis sie am nächsten Tag ihre Geschenke bekommen. Beim Umzug wurde wild mit Süssigkeiten geworfen. Fernando, Carolina, Adriana, meine Grossmutter, Noelia und ich haben alle fleissig die Süssigkeiten für Noelia eingesammelt und hatten zum Schluss eine ganze Tasche voll.
Am Morgen des 6. Januars kamen die dann endlich die drei Könige und als wir am Morgen aufwachten, standen auch schon unsere Geschenke, unter dem Baum, bereit. Am Abend vorher musste jeder noch ein paar Schuhe unter dem Baum stellen, damit die drei Könige wissen wem was gehört. Noelia hat für die Kamele noch ein Glas Milch und eine Tafel Schweizer Milchschokolade bereit gestellt. Dazu stand an der Wand noch "Bienvenidos Reyes Magos" (Herzlich Willkommen drei Könige). Wie man sieht, war die Vorfreude bei Noelia sehr gross. Zum Mittagessen haben wir (Meine Gastfamilie und ich, Adriana und ihr Freund, meine Tante und ihr Mann, meine Grossmutter und Grosstante und dann noch die ganze Familie von meiner Gastmutter ihren Cousinen.) uns alle beim Haus meiner Grosstante getroffen und dort den ganzen Nachmittag gegessen. Es gab ein riesen Menu und wir waren sehr viele Menschen. Zum Glück, gab es ein Mädchen in meinem Alter, Bea, 
welches auch an meine Schule geht und sehr nett ist. 
Zum Dessert gab es die typische Dreikönigstorte auf spanische Art.
Leider gingen danach die Weihnachtsferien zu Ende und ich musste am Montag den 9. Januar wieder in die Schule. Meine Motivation lag dementsprechend am Boden. Nicht, weil ich die Schule besonders schlimm finde. Ich mochte es einfach den ganzen Tag nichts zu tun und dann am Abend mich mit meinen Freunden zu verabreden. Naja, heute sitze ich seit knapp 3 Wochen wieder in der Schule und es ist gar nicht so schlimm wie erwartet haha.
Am Morgen des 14. Januars hatten wir für ca. 4 Stunden Schnee. Dies war der einzige Schnee der bis jetzt gefallen ist, wobei ich nicht glaube, dass es noch einmal schneien wird. Denn die Temperaturen sind für die Verhältnisse von Burgos relativ hoch. Wir haben meistens zwischen 2-11 Grad. Wir hatten nur eine Woche, in der die Temperaturen auch am Tag unter die 0 Grad gingen. Es ist sehr witzig, denn in Burgos (der kältesten Stadt Spaniens) hat es sozusagen nicht geschneit, aber im Süden, welcher seit langem keinen Schnee mehr gesehen hat, wurde nur so mit Schnee überhäuft.

Ansonsten kann ich nicht viel mehr zu diesem Monat sagen. Mir kam er unendlich lang vor, weil sich soooo viel verändert hat für mich obwohl ich diesen Monat verhältnisweise eher wenig unternommen habe. 

Heute ist gleichzeitig auch die hälfte von meinem Austausch um. Ich habe schon mit vielen darüber geredet, dass ich mich fühle, als würde ich schon mein ganzes Leben hier in Spanien Leben. Jedesmal wenn ich über meine Vergangenheit in der Schweiz nachdenke ist das so ein komisches Gefühl, welches sehr schwierig zu beschreiben ist. Nachdem ich mehrmals darüber geredet habe, wurde mir klar, dass ich mich einfach sehr verändert habe (was mir auch schon sehr viele gesagt haben). Es ist sehr komisch zu wissen, das bereits die Hälfte um ist, denn eigentlich bedeutet das, dass ich noch die ganze Zeit vor mir habe, welche ich hier verbracht habe (was mir als seehhhr viel vorkommt). Allerdings wird mir jetzt eher bewusst, dass ich über der Hälfte bin und deshalb meine Zeit hier immer kürzer wird, und ich immer näher an meine Verabschiedung komme. Das zu wissen, hat mich anfangs sehr gestresst, weshalb ich mehrmals geträumt habe, dass ich ohne Verabschieden und Vorbereitung wieder zurück in der Schweiz bin. Deshalb habe ich mich jetzt dazu entschieden, so gut wie es geht, nicht mer daran zu denken und wenn es dann so weit ist, mich psychisch darauf vorzubereiten nach Hause zu gehen. 
Dazu kann ich noch sagen, dass mein Deutsch immer schlechter wird. Letztens dachte ich, dass "halbi achti" 8:30 bedeutet und nicht 7:30. Dazu fange ich an, Deutsch mit spanischer Grammatik zu reden, was ganz schlimm klingt haha und manchmal rede ich auch englisch mit einem spanischen Akzent haha.