Donnerstag, 1. Juni 2017

Monatsrückblick: Mai (1); die schlechten Zeiten während eines Austauschjahres

Dieser Monat hat im Gegensatz zu den anderen Monaten sehr schwierig angefangen. Zu Beginn hatten wir unser letztes AFS Camp in einem Dorf ausserhalb von Bilbao. Alle Austauschschüler aus dem Norden haben sich dort wieder versammelt, allerdings waren dieses mal auch die zukünftigen Austauschschüler dabei, denn diese hatten ihr erstes AFS Camp. Das ganze Wochenende ging es eigentlich darum über unser Jahr nachzudenken und zu reflektieren. Normalerweise ist die Stimmung im Camp immer super, aber dieses mal haben wir bei den Gruppen Aktivitäten fast nichts aus uns rausgebracht und die Stimmung war im allgemeinen sehr bedrückend, traurig und eifach sehr schwer zu beschreiben. Durch das Camp wurde uns allen noch einmal richtig bewusst, dass wir dem Ende so nahe davor stehen und dass wir unser Austauschjahr so gut wie beendet haben. Auf der anderen Seite gab es dann die zukünftigen Austauschschüler, welche vor Vorfreude fast platzen und uns nur so mit Neugier und Fragen gelöchert haben. Allerdings merkten wir alle sehr schnell, wie unrealistische Vorstellungen sie zum Teil von ihrem Austausch haben und wie sie das Gefühl haben, dass alles super einfach sein wird. Deshalb haben uns die AFS Volunteers gebeten, den zukünftigen Austauschschüler ein bisschen über unser Jahr zu erzählen, anhand einer Kurve welche mehr oder weniger unsere höhen und tiefen des Austausches reflektiert. Dazu wurden wir gebeten, spezifisch auf die eher schlechteren Zeiten einzugehen um ihnen bewusst zu machen, dass nicht immer alles nach Wunsch verläuft und was mögliche Komplikationen im Austausch sein könnten.

Für mich war es sehr schwierig darüber zu reden, denn das ganze Jahr über hatte ich eigentlich nie grosse Schwierigkeiten, doch genau kurz vor dem Schluss ist für mich plötzlich die ganze Welt zusammen gebrochen. Der Auslöser war etwas sehr privates auf was ich nicht weiter eingehen möchte, dies führte aber dazu, dass ich plötzlich mein ganzes Austauschjahr in schlechten Augen gesehen habe. Dazu kam, dass ich alle die Erwartungen und Wünsche von den zukünftigen Austauschschülern gesehen habe was mich dazu brachte nachzudenken, ob ich glücklich bin, mit dem was ich aus meinem Jahr gemacht habe. Diese zwei Sachen führten dazu, dass ich mich nur noch schlechter fühlte. Auf der einen Seite war ich traurig wegen dem was passiert ist, und hatte eigentlich keine Lust mehr auf meinen Austausch, auf der anderen Seite wollte ich auch nicht nach Hause, ich wusste ich bin noch nicht fertig mit meiner Zeit in Spanien ich bin noch nicht zu frieden mit dem was ich alles gemacht habe und ich war einfach noch nicht bereit das alles hinter mir zu lassen. Nur blöde das ich mich am Ende des Austausches befinde. Ich habe mich selbst so sehr damit gestresst und mir vorgestellt wie es in der Schweiz sein wird und habe mich dabei so nicht zu Hause gefühlt. Fazit: ich wollte weder in Spanien noch in der Schweiz sein, ich wusste nicht wo ich hingehöre und fiel dadurch in ein Loch.
Gleichzeitig hatte Mona auch sehr grosse Probleme mit ihrer Schule und befand sich deshalb auch im Tiefpunkt ihres Austausches.
Kurz gesagt, haben Mona und ich die ersten zwei Wochen vom Mai weinend in meinem Bett verbracht. Dann haben wir angefangen uns mit meiner Gastfamilie zu unterhalten welche uns einen ganzen Nachmittag zuhören musste. Ich habe auch angefangen bei meinen Freunden in der Schule nach Rat zu fragen und ihnen meine Besorgnisse geschildert. Das war das beste was ich tun konnte, denn dadurch konnte ich richtig sehen, dass meine Freunde auch wirklich meine Freunde sind und mir auch in schweren Zeiten zu Seite stehen. Nach zwei Wochen hatte sich dann alles geregelt und ich habe mir zum Ziel gesetzt, die letzten Wochen voll und ganz zu geniessen mich gleichzeitig aber auch mental darauf vorzubereiten nach Hause zu gehen.





Leider mussten wir uns auch schon vom ersten Austauschschüler verabschieden, denn Samuel wird am letzten Orientierungstag in Madrid nicht dabei sein.

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